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28.11.2025

Das Automatisierungs-Paradoxon: Erst aufräumen, dann beschleunigen

Warum Software allein keine Probleme löst: Erfahren Sie, wieso saubere Prozesse die zwingende Voraussetzung für erfolgreiche Automatisierung sind und wie Sie ‚automatisiertes Chaos‘ vermeiden.

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Einführung

Der Druck auf Unternehmen wächst, Prozesse durch KI und Software zu beschleunigen. Doch Vorsicht: Wer Geschwindigkeit über Stabilität stellt, riskiert teure Fehlschläge. Technologie ist kein Zauberstab, der ineffiziente Abläufe einfach verschwinden lässt. In diesem Beitrag zeige ich auf, warum wir erst aufräumen müssen, bevor wir beschleunigen und warum echte Automatisierung immer erst im Kopf und im Prozess beginnt, bevor sie im Code landet.

Die Illusion der Bazooka

In der heutigen Zeit herrscht eine Art Goldgräberstimmung. Unternehmen jeder Größe blicken auf Software und Künstliche Intelligenz wie auf eine magische Wunderwaffe. Der Wunsch ist verständlich: Man möchte, ganz nach dem Vorbild unseres ehemaligen Bundeskanzler Olaf Scholz, eine "Bazooka" kaufen, abfeuern und zusehen, wie sich ineffiziente Abläufe in Luft auflösen und Produktivität übrig bleibt.

Doch als Gründer von IT Dynamics muss ich an dieser Stelle oft als Spielverderber auftreten, um meinen Kunden später den wirklichen Erfolg zu sichern. Denn meine Überzeugung ist: Technologie ist niemals die Lösung für ein Problem, das man noch gar nicht verstanden hat.

Das Yin und Yang der digitalen Transformation

Ich betrachte Automatisierung durch ein fast philosophisches Konzept. Stellen Sie sich ein Yin und Yang vor.

  • Der eine Pol (Yin) ist die Struktur: Das sind Ihre Prozesse, Ihre Datenhygiene, klare Rollenverteilungen, Nomenklaturen und definierte Abläufe.

  • Der andere Pol (Yang) ist die Kraft: Das ist die Software, das Skript, die KI, die diese Prozesse beschleunigt.

Viele konzentrieren sich nur auf das Yang. Sie wollen die Power der Software. Doch ohne das Yin, also ohne die strukturierte Basis, verpufft diese Kraft. Schlimmer noch: Wer einen chaotischen Prozess automatisiert, erhält am Ende nur automatisiertes Chaos.

Das Ziel meiner Arbeit bei IT Dynamics ist die Symbiose aus beidem. Wenn strukturierte Prozesse auf maßgeschneiderte Software treffen, entsteht etwas Drittes, das ich gerne als "Digital Flow" bezeichne. Das System wird robust, skalierbar und fehlerresistent.

Meine Erfahrung: Der Mensch als Faktor der Gleichung

n meiner Laufbahn in der Technologiebranche habe ich eine entscheidende Lektion gelernt: Bevor die erste Zeile Code geschrieben wird, muss der eigentliche Prozess radikal hinterfragt werden.

Oft treffe ich auf historisch gewachsene Strukturen. Prozesse, die unüberschaubar komplex geworden sind, Datenquellen ohne klare Eigentümer und Abläufe, die "schon immer so gemacht wurden". Wenn wir hier versuchen, einfach nur Software "drüberzustülpen", scheitern wir.

Es ist viel nachhaltiger, den Prozess erst zu verschlanken und neu zu strukturieren. Erst wenn der Ballast abgeworfen ist, kann die KI ihre Stärken ausspielen.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass dieser Weg nicht immer der bequemste ist. Alteingesessene Prozesse zu ändern, ist fast immer mit Überzeugungsarbeit verbunden. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier; wir ändern ungern Bestehendes, selbst wenn es offensichtlich ineffizient ist. Es erfordert Mut, den Status Quo anzuzweifeln und die Komfortzone zu verlassen.

Doch ich kann Ihnen versichern: Dieser Aufwand hat sich am Ende immer gelohnt. Sobald die Struktur bereinigt war, wurde der Weg zur eigentlichen Automatisierung plötzlich einfach und klar. Das Ergebnis waren Lösungen, die nicht nur funktionieren, sondern langfristig bestand haben.

IT Dynamics: Erst verstehen, dann programmieren

Genau hier setze ich mit meiner Agentur an. IT Dynamics ist kein reiner "Automatisierungs-Lieferant". Ich sehe mich als Partner, der beide Welten vereint.

  • Wir analysieren gemeinsam Ihre Ist-Situation.

  • Wir identifizieren Redundanzen und unklare Datenflüsse.

  • Wir schaffen erst die nötige Struktur (das Yin).

  • Und erst dann implementieren wir die passende Software oder KI (das Yang).

Vielleicht ist es manchmal "nur" ein cleveres Skript, manchmal eine komplexe KI-Lösung. Aber entscheidend ist, dass die Lösung zum Reifegrad Ihres Prozesses passt.

Hamid Rezaie | IT-Dynamics